Einmal kitzeln und zwar bewusst

Wenn man draußen steht, genau jetzt, wo der Frühling seine Vorboten zu uns schickt und sein Gesicht dem Himmel Zuwendet, die Augen schließt, was geht Euch dabei
Durch den Kopf?
Könnt Ihr das beschreiben, dieses Gefühl, das vom Gehirn
Ausgeht? Spürt Ihr etwas? Oder denkt Ihr dabei sogar?
Oder kommen die Gedanken vielleicht zum Stillstand?
Schließt Eure Augen mit mir und versucht mit Eurem Kinn ganz in die Höhe zu gelangen. Euer Kinn möchte über der Nase stehen, möchte sich ganz groß mal sehen und streckt
sich wie eine Kerze in die Höhe.
Entspannt Eure Lider und lasst sie abfallen, auf Eure Augen, die sie sanft auffangen werden. Vertraut ihnen. Sie werden ganz weich fallen.
Wenn Ihr Euch dann auf Eure Augen konzentriert werdet Ihr merken, wie die Augen nach innen gezogen werden, es ist, als ob eine Tür eines Aufzuges automatisch zugeht und man fährt in den unteren Stock.
Haltet nicht an, lasst ihn weiterfahren.
Euer Genick ruht sich hinten auf den Hinterkopfmuskeln aus und wird von ihnen gerne gestützt.
Eure Lider werden immer wärmer und mittlerweile habt ihr das Gefühl, der Aufzug hat sich komplett von seinem Schacht befreit und ist schwerelos.
Eure Wangen werden weicher als schmelzen sie von Eurem Gesicht.
Auch beginnen die Haarwurzeln Euch angenehm in Trance zu kitzeln.
Eure Lippen liegen entspannt aufeinander und der warme Hauch von Luft gelingt ohne viel Anstrengung in Eure Nasen, hinauf zur Zentralheizung.

Wenn Ihr Euch draußen befindet, vielleicht in einem Park, könnt Ihr die Vögel zwitschern hören, die mit besonderem Klang den Frühling hoch verkünden. Wenn Ihr wo seit, wo fast Niemand ist, könnt Ihr sogar
auch den Windstoß hören, den die Vögel vollbringen, wenn sie über Euch vorbeifliegen, mit ihren so schönen voll Kraft ausgeprägten Flügeln.
Auch hört Ihr den Wind der vielleicht über Euer Gesicht streift und die wohltuende Wärme kurz unterbricht um Euch noch weiterhin wach zu halten.

Vielleicht seit Ihr aber auch mitten in der Stadt und hört die Autos, die Busse, die Fahrräder, die Bahn, je nachdem wonach es Euch in jenem Moment auch ist.

Manche Menschen können ihre Gedanken dabei komplett ausschalten.
Andere widerrum können gerade in solch einem Zustand ihre Gedanken besser ordnen.
In jenem Zustand könnte man sich im Park die Autos und die Busse vorstellen zu hören, oder in der Stadt die grüne Landschaft, alles ist vorzustellen und wegzudenken, wenn man sich dies nur bewusst macht und auf jeden einzelnen Schritt achtet.

Dann plötzlich ist der Aufzug wieder in seinem Schacht, das UG wird wieder zu EG und die Tür geht auf.
Die Augen werden wieder hochgezogen, langsam, die Lider gehen wie in einem elektrischen Garagentor
langsam hoch und ein Lichtstrahl der momentan nirgendwo einzuordnen ist, springt einem ins Gesicht.
Man schließt die Augen noch einmal, öffnet sie wieder.
Das Kinn senkt sich wieder zum Halse und die Hinterkopfmuskeln schubsen das Genick wieder ab.
Ganz Gerade steht man wieder da und hat vollen Blick Voraus.
Doch die Wärme hält sich noch in uns.

Das alles wurde bewusst gemacht und kann ständig gemacht werden.
Und nicht nur im Frühling. – Nein, jede Sekunde kann man sich bewusst machen, was es da draußen
und auch in uns drinnen gibt.
Und nicht nur wir, können diese Dinge in uns finden. Auch andere können so tief in uns schauen,
dass sie denken, gefunden zu haben…bewusst und nur bewusst….

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